Lego im Laden

Lego im Laden - Interview mit Annika Härtel zwischen 6.000 Klötzchen
Annika Härtel von Lemontree Innvovation war schon öfter Gast im Bienewitz und hatte dabei immer mindestens 6.000 Legosteine im Gepäck. Beim letzten Mal habe ich sie mir kurz geschnappt für vier Fragen, um ihrem Spieltrieb auf den Grund zu gehen:

Herzlich willkommen, liebe Annika, schön, dass Du wieder im Bienewitz bist! Heute für einen Workshop für alle, die schon immer mal wissen wollten, was es mit LEGO® Serious Play® auf sich hat. Während der Name LEGO® Serious Play® ja etwas hölzern daherkommt, ist Dein Firmenname „Lemontree Innovation“ umso blumiger. Wie kam es dazu?
Ganz einfach: ich liebe Zitronen und ich liebe meinen Job. Die Frische der Zitrone steht dabei für Innovation und somit auch für innovative Personalentwicklungsmethoden, die ich anbiete. Dass Zitronen sauer sind, gehört dabei durchaus dazu, denn oft sind Veränderung anfangs kein Zuckerschlecken. Aber Innovation ohne Veränderung geht nun mal nicht.

Du bearbeitest mit dieser Methode ganz unterschiedliche Fragestellungen. Allein im Bienewitz ging es dabei schon um Teambuilding, Recruiting, Neuorientierung, Ideengenerierung, Schärfung des USP. Wofür eignet sich dieser Ansatz besonders, und warum?
Das Besondere daran ist das „Thinging“, also das Denken mit den Händen. Und: Lego lebt vom Storytelling. Gerade bei abstrakten Begriffen ist es super, um zum Beispiel herauszuarbeiten, was meinen wir denn eigentlich in unserem Team mit „Nachhaltigkeit“?
Grundsätzlich eignet sich die Methode für alle ergebnisoffenen Fragestellungen, z.B. was ist Innovation, was verstehen wir unter Empathie, wie werden wir agil? Mein Spezialgebiet ist aber der sog. Employee Life Cycle, angefangen beim Recruiting, über Personalentwicklung, Rollenfindung bis zur Organisationsentwicklung.

Es gibt ja die Redensart „Bauklötze staunen“: gab es in Deinen letzten Workshops etwas, das Dich ganz besonders verblüfft hat?
Mich verblüfft immer wieder, wie verblüfft die Teilnehmer sind - über ihre eigenen Ergebnisse. Ein Teilnehmer rief während des letzten Workshops zigmal „Und schon wieder eine neue Selbsterkenntnis!“. Das Besondere dieser Methode ist ja das unmittelbare Zusammenspiel von Hirn und Händen, oder wie eine Teilnehmerin mal gesagt hat, „bevor der Kopf anfängt zu denken, sind die Hände schon am Bauen“ – und dadurch gelangt man nochmal zu ganz anderen Lösungen. Schließlich dringt man durch das Vorstellen des eigenen Modells und durch das Nachfragen der anderen auch zu tieferliegenden Aspekten vor, co-creatives Arbeiten wie es sein soll.

Ich habe es ja live erlebt, in Deinen Schnupper-Workshops wird viel gelacht. Aber bei LEGO® Serious Play® kann es auch anders zur Sache gehen. Bringt diese Methode eine größere Bandbreite an Emotionen zum Schwingen? Verstärkt es die Oszillationen?
Was mir auffällt: die Leute sind ehrlicher. Das fängt schon an mit der Vorstellungsrunde an, in der sich viele Teilnehmer weiter öffnen als sonst oft. Das liegt sicher auch daran, dass man über sein Modell sprechen kann, und nicht in erster Linie über sich. Und Storytelling ist ohnehin immer emotional.
Aber durch die Modelle, die man baut, lassen sich Emotionen auch stärker kanalisieren, es fällt leichter Distanz aufbauen, so dass man die Themen aus einer Vogelperspektive betrachten kann.
Im Bienewitz werden die Dinge, die das Team hinter sich lassen möchte, im oberen Raum aufgebaut, und anschließend gehen wir runter und wenden uns anderen Fragen zu. Das funktioniert super.

Die nächsten Lego-Schnupper-Termine im Bienewitz: 21.09.2020, von 18.30 - 21.30 Uhr
Infos und Tickets unter Lemontree Innovation
 

bienewitz – Raum zum Meeten und Mieten
Apianstraße 1
80796 München