Spätabends noch ein Anruf, dringend. Nächste Woche ist Hochzeit, alles minutiös geplant. Nur der Junggesellinnen-Abend wurde irgendwie vergessen. Ob das Bienewitz noch frei wäre? Morgen? Bitte!

Essen und Getränke würden selber mitgebracht - soweit nichts Ungewöhnliches bei den Festen im Bienewitz.
Also: Na klar, machen wir, das haben wir selber doch auch alles schon mal durchgemacht. In Erwartung von 20 feierwütigen Damen fahren wir alle Wein-, Sekt- und Cocktailgläser auf, die das Bienewitz zu bieten hat.
Und staunen nicht schlecht, als kistenweise - und vor allem ausschließlich! - Softdrinks angeschleppt werden.
Tja, ein kleine sprachliche Verwirrung, irgendwo zwischen Englisch, Deutsch und Türkisch: es ging nicht um eine "hens' night", sondern um eine "henna night", das türkische Pendant dazu. Fast. Von der groben Zielrichtung zumindest. Der Weg dorthin ist ein anderer: das eine traditionelles Besäufnis nach angelsächsischem Vorbild. Das andere islamischer Ritus, bei dem der Braut zum Segen die Handflächen mit Henna bemalt werden. Und: kein Tropfen Alkohol natürlich. Aber, ich hab's gesehen: man kann auch ohne lustig sein!
Allerdings: im Bienewitz bieten wir ja bekanntermaßen die volle Bandbreite. Also auch die angelsächsische Variante. Wobei das nicht immer heißen muss, das man sich sinnlos betrinkt. Frau findet immer einen guten Vorwand. Die schönen Künste. Oder die schönen Kerle. Na jedenfalls schwappte, was Britinnen und Australierinnen schon lange machen, jetzt auch zum Bienewitz herüber: Akt-Zeichnen zum Junggesellinnen-Abschied. Echt hübscher Kerl! Leider war nicht ganz so viel zu sehen. Das große Schaufenster war ihnen wohl irgendwie unangenehm. Sie wollten einen Vorhang.